Brahms: Ein Deutsches Requiem (in der Urfassung)
Für seine Reihe „Akademiekonzerte“ hatte Hamburgs Generalmusikdirektor Kent Nagano im August 2022
verschiedene Hamburger Chöre in den Großen Saal der Elbphilharmonie eingeladen.
Dass eines der berühmtesten Werke von Johannes Brahms seinerzeit nicht an der Elbe, sondern in Bremen an der Weser uraufgeführt wurde, mag an Hamburgs Selbstverständnis als Heimatstadt des großen Komponisten bis heute nagen.
Im 19. und 20. Jahrhundert setzte in Hamburg eine regelrechte Bußtags-Tradition des Deutschen Requiems ein, nicht zuletzt getragen durch die große Chortradition der Hansestadt. An einem Großteil der Aufführungen waren die Philharmoniker beteiligt, so auch an der Hamburger Erstaufführung im Jahr 1869. Kent Nagano fügt der über 150-jährigen Aufführungsgeschichte nun eine neue Lesart hinzu und präsentiert das Werk gemeinsam mit verschiedenen Hamburger Chören in der Fassung, die 1868 bei der Uraufführung im Bremer Dom unter der Leitung des Komponisten erklang.
Erweitert um Werke und Solo-Partien von Bach, Händel, Tartini und Schumann und ohne den damals noch unvollendeten Fünften Satz. Ermöglicht wird die Rekonstruktion auf Anregung und durch die musikwissenschaftliche Begleitung von Prof. Dr. Wolfgang Sandberger vom Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck. Das Werk wird in den beiden Konzerten zur Veröffentlichung im Rahmen des Brahms-CD-Zyklus des Philharmonischen Staatsorchesters unter Kent Nagano mitgeschnitten.
(Quelle: Elbphilharmonie)