Moderner Chor mit Tradition
Die Geschichte unseres Chores reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert. 1894 im Umfeld der Arbeiterbewegung gegründet, nannte sich der Singverein zunächst nach seinem langjährigen Leiter Hansen-Tebel-Chor.
Während des Nationalsozialismus wurde er verboten. Doch bereits im ersten Nachkriegswinter, als Hamburg in Trümmern lag und die Menschen hungerten und froren, verteilten ehemalige Mitglieder des Hansen-Tebel-Chores in Hamburg-Barmbek Handzettel mit der Aufschrift: „Wir singen wieder!“ Sehr schnell fanden sich ehemalige und neue Sängerinnen und Sänger ein. Im Juni wurde der „Schubert-Chor Gemeinnnütziger Volkschor Hamburg“ ins Vereinsregister eingetragen.
Neue Zeiten, neuer Name
Warum Schubert-Chor? Ein Programm steckte wohl nicht dahinter, denn Kompositionen von Franz Schubert wurden nicht häufiger gesungen als Werke anderer Komponisten. Vermutlich wurde der Name gewählt, weil er politisch unverdächtig daherkam und daher von der britischen Besatzungsmacht für den neuen Verein akzeptiert wurde.
In den folgenden Jahren entwickelte sich der Chor von einem Verein der Arbeiterbewegung zu einem der großen Konzertchöre der Hansestadt. Mit jedem neuen Chorleiter, mit jeder neuen Chorleiterin bekam er neue Impulse und vergrößerte er sein Repertoire: von Alter Musik bis zu modernsten Kompositionen. Seit 2004 trägt unser Chor den Namen Franz-Schubert-Chor Hamburg.
Mit Schubert ins 21. Jahrhundert
Im Laufe der Jahrzehnte veränderte sich auch das Verhältnis zu unserem Namenspatron. Mag sein, dass die Namenswahl direkt nach dem Zweiten Weltkrieg auf pragmatische Überlegungen zurückging ‒ heute empfinden wir sie als sehr passend. Denn auch wenn Franz Schubert nur wenige Werke für Chor komponierte: Nicht zuletzt sein umfangreiches Liedschaffen macht deutlich, dass die menschliche Stimme und die Persönlichkeit des Singenden für diesen Komponisten eine ganz besondere Bedeutung besaßen.
Ganz unterschiedliche Menschen haben in der Vergangenheit zum Profil des Franz-Schubert-Chores beigetragen, und wir sind gespannt, wie es sich weiterentwickeln wird. Aber eins steht fest: Stimme und Persönlichkeit sind und bleiben der Mittelpunkt unserer Arbeit.